Dinosaurier-Quiz

Die Gattung Plateosaurus wird zu den „Ur-Riesendinosauriern“ gezählt. Aufgrund der vorwiegend süddeutschen Fundorte heißt der Plateosaurus im Volksmund auch „Schwäbischer Lindwurm“. Man fand vollständige Plateosaurus-Skelette im Umkreis von Stuttgart, Halberstadt und in Südthüringen. Die bis zehn Meter langen und über fünf Meter hohen Tiere bewegten sich aufrecht gehend auf den Hinterfüßen und war an zügiges zweibeiniges Laufen angepasst. Es scheint wahrscheinlich, dass Plateosaurus sich ausschließlich von Pflanzen ernährte, auch wenn es Theorien gibt, dass sie ihre pflanzliche Kost mit kleinen Beutetieren oder dem Verzehr von Aas aufbesserten.

Die landlebenden Dinosaurier scheinen alle Eier gelegt zu haben, obwohl viele der zeitgleich lebenden Meeressaurier lebendgebärend waren. Dabei legten Dinosaurier im Verhältnis zu ihrer Körpergröße eher kleine Eier. So waren die Eier des 27 Meter langen Diplodocus nur etwa so groß wie ein Fußball. Dafür waren die Gelege mit 20 bis 30 Eiern oft recht groß. Über die Brutpflege kann bisher nur spekuliert werden. Zumindest bei den gigantischen Sauropoden wäre die elterliche Nähe in den ersten Jahren wohl eher lebensgefährlich als förderlich gewesen.

Iguanodon war einer der ersten Dinosaurier überhaupt, die in Europa gefunden wurden. Er ist heute vor allem wegen seiner spitzen Daumen, die wohl auch als Waffe eingesetzt wurden, bekannt. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Tiere einem Leguan ähnelnd auf vier Beinen laufend dargestellt, ein spitzer Daumenknochen wurde auf die Nase gesetzt. Auch ein anderes Körperteil des bis zu acht Meter langen Dinos wurde lange Zeit falsch gedeutet: Dem extrem abgeknickt dargestellten Schwanz wurde eine stützende Funktion für die aufrechte Haltung zuschrieben. Eine solches Exemplar von 1913 ist vor dem Aquarium des Berliner Zoos zu besichtigen.

Am Ende der Kreidezeit endete die Ära der großen Dinosaurier. Experten streiten noch immer, was dieses Verschwinden ausgelöst haben könnte. Womöglich war es eine Kombination der gängigen Theorien: Dass der Einschlag eines Meteoriten sehr viel Staub in die Atmosphäre schleuderte und die Sonne verdunkelte und gleichzeitig eine Kette verstärkter Vulkanausbrüche stattfand. Dadurch könnten Temperaturschwankungen die Lebensbedingungen drastisch verändert haben. Sicher ist, dass nicht nur die Saurier verschwanden, sondern auch zahllose andere Lebewesen.

Alle Dinosaurier hatten eine terrestrische Lebensweise, auch wenn inzwischen nachgewiesen wurde, dass viel Arten schwimmen konnten. Die gleichzeitig lebenden Meeressaurier wie die Plesiosaurier oder Ichthyosaurier waren keine Dinosaurier. Gleiches gilt für die Flugsaurier, die als erste Wirbeltiere in der Lage waren, aktiv zu fliegen. Die Vorfahren unserer heutigen Vögel waren allerdings trotz ihrer terrestrischen Lebensweise die Dinosaurier.

Der Brontosaurus, die „Donnerechse“, zählt zu den berühmtesten Dinosauriern. Die Ähnlichkeit mit dem Apatosarus führte 1903 dazu, dass man Brontosaurus und Apatosaurus für identische Gattungen hielt und beiden gemäß den Regeln des International Code of Zoological Nomenclature den Namen des zuerst beschriebenen Tieres verpasste. Trotzdem verschwand der Brontosaurus nie völlig in der Versenkung und seit einer Revision der Diplodocidae im April 2015 ist er wieder ein gültiges Taxon. Die „trügerische Echse“, so die deutsche Übersetzung von Apatosaurus, hatte ihrem Namen lange Zeit alle Ehre gemacht!

Charakteristisch für die verschiedenen Arten der Ankylosaurier war eine Panzerung aus Knochenplatten, die den Nacken, den Rücken und die Oberseite des Schwanzes bedeckte. Nach neueren Untersuchungen waren Kollagenfasern in die Knochenplatten eingearbeitet, die dreidimensional ineinander verwobene Matten bildeten. So wurde eine enorme Stabilität bei vergleichsweise geringem Gewicht erreicht. Bei vielen Vertretern der Ankylosaurier war außerdem an der Schwanzspitze eine knöcherne Keule ausgebildet, die wohl als Verteidigungswaffe diente.

Die Dinosaurier werden traditionell in zwei Ordnungen, Saurischia (Echsenbeckendinosaurier) und Ornithischia (Vogelbeckendinosaurier), aufgeteilt. Bei den Echsenbeckensauriern sind die Beckenknochen in etwa wie bei anderen Reptilien angeordnet. Zu ihnen zählen die sich auf zwei Beinen fortbewegenden, überwiegend Fleisch fressenden Therapoden wie Tyrannosaurus Rex und die Sauropoden, welche die größten landlebenden Tiere der Erdgeschichte hervorbrachten. Die Vogelbeckendinosaurier erhielten ihren Namen, weil die Anordnung ihrer Beckenknochen der der Vögel ähnelt. Im Gegensatz zu den Echsenbeckensauriern waren die Vogelbeckensaurier reine Pflanzenfresser und weisen einen deutlich größeren Artenreichtum auf.

Die Lambeosaurier sind jene Hadrosauriergruppe, deren Vertreter einen hohlen, aus Nasenbein und Zwischenkieferbein gebildeten Knochenkamm auf dem Schädel trugen. Die Funktion dieser teilweise sehr auffälligen Kämme ist umstritten. Früher wurden sie als eine Art Schnorchel gedeutet, weil man Hadrosauriern eine amphibische Lebensweise zuschrieb. Auch eine Funktion als Salzdrüse oder erweiterter Geruchssinn wurde in Erwägung gezogen. Inzwischen geht man davon aus, dass die Kämme bunt waren und der Balz dienten. Möglicherweise konnten auch Töne mit ihnen erzeugt werden, da die Hohlräume an die Luftröhre und an die Nase angeschlossen waren.

Die erste Beschreibung des Archaeopteryx durch Hermann von Meyer im Jahr 1861 lieferte die Bestätigung für die bereits vermutete enge Verbindung zwischen Dinosauriern und Vögeln. Sah man die gefiederten Tiere zunächst lange Zeit als „Urvögel“, so sorgte inzwischen eine ganze Welle von Entdeckungen gefiederter Dinofossilien dafür, dass Archaeopteryx heute eher als fliegender, gefiederter Dinosaurier gilt. Dass die Vögel aus kleinen, gefiederten Raubsauriern hervorgingen, steht mittlerweile jedenfalls außer Frage.